Einsteiger

Demoka Minimoka M203

Demoka M203Als Einsteigermühle wird oft die Demoka M203 empfohlen. Sie glänzt durch eine stufenlose Mahlgradverstellung und ist auf Wunsch auch als M203T mit Timer erhältlich. Sie besitzt ein niedertouriges Scheibenmahlwerk aus gehärtetem Stahl und mahlt direkt in den Siebträger. Der oft mit 500g Fassungsvermögen angegebene Bohnenbehälter ist in Wahrheit deutlich kleiner, etwa 300g sind realistisch. Das muß natürlich kein Nachteil sein. Mit der Demoka läßt sich im Gegensatz zu nahezu allen billgeren und den meisten preisgleichen Mühlen ein konstant gutes Mahlgut produzieren, so daß einem ausgezeichneten Espresso eigentlich nichts mehr im Weg steht.

Wo Licht ist, ist allerdings auch Schatten: Erstens ist die Verarbeitung der Demoka oft sehr abenteuerlich! Zwar ist das Innenleben durchaus solide, bei meiner Maschine ist aber beispielsweise das Gehäuse extrem schief! Es besteht aus relativ dünnem Blech (wahlweise matt oder poliert erhältlich) und ist keinesfalls so chromblitzend, wie es auf Fotos erscheint. Zudem ist es völlig ungedämmt und bietet der ohnehin recht lauten Mühle einen prima Resonazkörper. Die Demoka ist außerdem bekannt dafür, das Mahlgut aufgrund der elektrostatischen Aufladung des Plastikrüssels gerne neben dem Siebträger zu verteilen. Wie stark sie streut hängt ebenso wie die oft zu beobachtende Klümpchenbildung stark von der verwendeten Bohnensorte ab.

Das ansonsten nahezu unveränderte Nachfolgemodell Demoka M207 hat daher einen Metallauswurf, der auch für rund 30 Euro nachgekauft werden kann. Andere nützliche Dinge wie ein Bohnenbehälter aus Glas oder ein Abklopfkasten, der genau unter die Mühle passt und damit auch verstreutes Mahlgut auffängt, sind ebenfalls im Internet erhältlich. Das alles ist allerdings nicht billig, so daß man bei der Neuanschaffung durchaus überlegen sollte, ob man nicht gleich zu einer teureren Mühle greifen will, statt später mit mäßigem Erfolg zu versuchen, die Unzulänglichkeiten der Demoka zu kurieren.

Hinweis: Das Kaffeewiki bietet hilfreiche Tipps und Modifikationsvorschläge wie z.B. eine Anleitung zur Geräuschdämmung oder eine bebilderte Anleitung zum Zerlegen und Reinigen der Maschine.

Dennoch kann man, wenn man bereit ist, mit Lärm und verstreutem Kaffeepulver zu leben, mit der Demoka auch auf lange Sicht glücklich werden. Das Mahlergebnis – und darauf kommt es schließlich in erster Linie an – ist nämlich wirklich prima!

Preis: Demoka M-203 ab ca. 230 Euro; M-207 ca. 250 Euro.

Alternativen

Wie schon oft betont ist die Mühle extrem wichtig für einen guten Espresso, daher sollte man besonders bei vermeindlich günstigen Mühlen sehr vorsichtig sein! Lange war die Demoka in der Preisklasse unter 200 Euro das Maß aller Dinge, allerdings gibt es seit einiger Zeit recht gute Alternativen, die auch dadurch interessant geworden sind, daß der Preis der Demokas mittlerweile merklich angezogen hat:

  • Iberital Challenge (ca. 180 Euro, alternativ auch mit Dosierer erhältlich)
  • Ascaso iMini (ca. 160 Euro, in Alu ca. 200 Euro)
  • Nuova Simonelli Grinta  (ca. 230 Euro)

Es geht auch noch günstiger: Handmühlen von Zassenhaus haben eine große Fangemeinde und liefern durchaus gute Ergebnisse (ca. 80 Euro).

Es gibt 19 Kommentare

  1. Kommentar von Martin Keller am 23. Juni 2010 um 15:15


    Hallo Herr Fertinger,
    mir ist klar, dass sie auf ihrer Seite nicht alle Muehlen abdecken koennen, aber die Graef Kaffeemühle CM 80, die ich mir kürzlich angeeignet habe, erscheint mir ein ganz heisser Tip zu sein. Preislich noch deutlich günstiger als z.B. die Demoka „Blechkisten“ ist die Graef Mühle in ihrem Alu-Gussgehäuse sehr gut verarbeitet. Ihre Mahlgradrasterung lässt meines Erachtens keine Wünsche offen und ist völlig ausreichend. Alles in allem eine Mühle, die ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis hat.
    Viele Gruesse
    Martin Keller

  2. Kommentar von Chris am 06. August 2010 um 19:04


    Hallo,
    Hab mir jetzt endlich ne Kaffeemühle geleistet und bin direkt sehr enttäuscht. Habe eine Demoka 207.

    Alles viel zu grob. Hab die erste Stellschraube entfernt. Bin jetzt auf Anschlag zur Zweiten. Das was rauskommt ist ok fürs Aufbrühen.
    Lässt sich auch nicht richtig stampern.
    Hab jetzt mal die zweite Schraube entfernt. Weiter Richtung fein gedreht.
    Das Loch der zweiten Schraube ist jetzt mittig mit dem kuperfarbenen Rad.

    Ohne Bohnen hört man die Mühle etwas schleifen.
    Das Kaffeemehl ist aber so Top gemahlen und gibt auch ein feines Espresso Resultat.

    Weiss jetzt nicht ob die Maschine ein Fehler hat, oder ob man es noch der italienischen Toleranz zuordnen soll.

    Viele Grüße.

  3. Kommentar von Christoph Fertinger am 06. August 2010 um 19:48


    Bei meiner alten 203 gings ohne die Schrauben zu entfernen, dafür ist das Blechgehäuse krumm und schief…
    Man hört in der Tat immer wieder von großen Fertigungstoleranzen, aber wenns jetzt alles klappt, sehe ich da kein größeres Problem. Demoka ist übrigens eine spanische Firma, keine italienische ;-)

  4. Kommentar von Dejan am 06. Oktober 2010 um 10:10


    Hallo Herr Fertinger,

    Ich möchte zur Einsteigermühle die Graef mc80 erwähnen. Ich habe diese seit 10 Monaten und muß sagen, daß es mit ihr super Espresso gibt. Der Preis liegt bei ca. 140 Euro und somit nochmal deutlich günstiger als Demoka oder Iberital.

    Tolle Seite übrignes, danke dafür!

    lg Dejan

  5. Kommentar von Francisco de Osuna am 07. November 2011 um 13:36


    Zu den Handmühlen:

    Nicht jede Zassenhaus kann fein genug für eine Siebträgermaschine mahlen. Die „Heidelberg“ z.B. kann es, geht aber schnell kaputt.

    Günstigere und technisch perfekte Alternativen mit Keramik-Mahlwerken sind die Hario MSS-1 aka Hario Coffee Mill Ceramic Slim und die Hario Skerton. Die werden zwar in China hergestellt, aber mit Endkontrolle nach japanischen Maßstäben. (http://www.harioglass.com/)

    Wer sie in keinem deutschen Shop findet: Als amazon.de-Kunde bekommt man sie ohne erneute Anmeldung bei amazon.co.uk.

  6. Kommentar von michael am 16. Februar 2012 um 00:04


    Es gibt englische Handmühlen mit Guss-, Edelstahl- und Holzgehäuse, mit teils sehr guter Technik und entsprechend gutem Ergebnis, die lagen vor Jahren knapp unter 100 Euronen…

    Ausser dass die M-203 scheppert ist sie bis 500€ das beste was man für’s Geld bekommt…

  7. Kommentar von Sebastian am 16. Oktober 2012 um 09:02


    Hallo,

    habe letztens eine Ascaso i-steel Mini erworben. Bin mit dem Mahlergebnis ganz zufrieden. Das einzige Problem ist dass sich immer relativ viel pulver in der Maschine staut und dann irgendwann rausfaellt. Das ist natuerlich Verschwendung und auch eine Sauerei. Gibt es da eine Methode um das zu verhindern?

    Gruesse
    Sebastian

  8. Kommentar von Christoph Fertinger am 18. Oktober 2012 um 11:29


    Ich hatte leider schon länger keine Ascaso mehr in der Hand, daher habe ich den genauen Aufbau der Mühle auch gerade nicht im Kopf. Oft liegt es an der statischen Aufladung von Kunststoffteilen, wenn das Mahlgut hängen bleibt. Für manche Mühlen gibt es daher Metallteile zum Austausch (z.B. den nachrüstbaren Metallrüssel für die Demoka), für die Ascaso ist mir derartiges nicht bekannt.
    Häufig hilft hier aber auch, einfach mal die Kaffeesorte zu wechseln, da das Pulver von verschiedenen Bohnen auch sehr unterschiedlich fallen kann.
    Mehr fällt mir im Moment leider auch nicht ein.

  9. Kommentar von Karl Kroll am 23. November 2012 um 16:50


    Ich habe die Demika Minimoka und auch eine Schraube entfernt. Stimmt, das Mahlgut fliegt überall herum. Aber ich mahle jetzt immer erst in eine hohe schmale Espressotasse, halte sie bündig unter den Plastikauswurf. So habe ich auch eine gute Kontrolle über die Menge. Die Espressotasse stoße ich einige male auf, sodass sich das Mahlgut leicht verfestigt. Dann stülpe ich das Mahlgut in den Siebträger (unten offen, ohne Auslauf). Stampfen, seitlich mit dem Stamper gegenden Siebträger klopfen, strampfen und noch einmal, damit der Espresso mittig aus dem Sieb läuft (sonst kläckerts).

  10. Kommentar von Peter Ostendorf am 20. Mai 2014 um 11:28


    Ich habe seit 3 Monaten die Graef CM 800. Und diese wirklich tolle Mühle lässt keine Wünsche offen. Mit 40 Mahlstufen, die noch erweiterbar sind, kann man seeeehr fein bis zu seeeehr grob mahlen. Mein Cappu gelingt immer und schmeckt saulecker aus meiner Lelit PL 60. Eine ideale Kombination!

  11. Kommentar von Marina am 24. November 2014 um 10:15


    Hallo an den Autor des Artikels,

    ich habe die Demoka M-203 seit 10 Jahren und möchte, nachdem ich eine neue Bohnensorte verwende (weswegen das Kaffeemehl überall verstreut wird), die Mühle aufrüsten mit einem Metall-Auslauf und dem passenden Abklopfkasten / Sudschublade. Den Auslauf habe ich bereits gefunden im Netz, aber wo bekomme ich den Abklopfkasten her? Hersteller / Produktname?

    Viele Grüße! Marina

  12. Kommentar von Christoph Fertinger am 24. November 2014 um 18:21


    Ich weiß nicht, ob der entsprechende Abklopfkasten überhaupt noch verkauft wird, da die M-203 ja auch schon einige Zeit nicht mehr in der Form hergestellt wird. Ob es für den Nachfolger sowas gibt, weiß ich leider auch nicht (die Maße sollten ja ähnlich sein). Wenn ich mich recht erinnere, war der damals auch von Demoka. Es findet sich aber sicher etwas von anderen Herstellern, was von der Größe her halbwegs passt.

  13. Kommentar von Stefan Binder am 29. April 2015 um 16:29


    Hallo zusammen,
    Achtung viel Text:
    Die Demoka Minimoka 203 oder 207 sollte wirklich nicht unterschätzt werden, weit mehr als eine Beginnermühle zum kleinen Preis!
    Mit simplen Modifikationen lässt sich diese sehr robuste und vor allem Stufenlos verstellbare echte Espressomühle noch verbessern. Mahlwerk und Motor sind sehr gut und liefern ein top, gleichbleibendes Mahlergebnis.Das Mahlgut besteht in der einfachen Gaggia Classic und in der Domobar jeden Geschmackstest. Die Mühle muss aber auch ab und an gereinigt werden um das Totmehl loszuwerden. Das umherfliegen von Mahlgut ist stark von der Kaffeesorte abhängig, lässt sich aber für alle Zeiten durch eine kleine Modifikation ganz vermeiden. Der 30 € teure Chromrüssel ist def. NICHT nötig. Im Kaffeenetz Forum gibt es eine Anleitung für das biegen eines einfachen Blech oder Kunststoff „Leitbleches“. Hier würde ein Foto helfen, kann ich jedoch hier nicht einstellen. Im Grunde nur ein ca. 16 mm breiter Streifen aus Coladosenblech oder Plastik Umverpackung, der präzise 4-5 mal Abgewinkelt wird (Zeichnung und Maße vorhanden) und in die Auswurföffnung bei der Montage des Plexirüssels mit eingeklemmt wird. Ursprünglich sollte diese Teilt nur den Totraum oben im Auswurf hinter den Mahlscheiben verkleinern, so das quasi nur noch minimal „Altmehl“ dort verbleibt. Erstens bei nächsten Mahlen nicht so lekker, zweitens ist dieses oft unvermittelt nach dem Mahlen dort herausgefallen. Das frische Mahlgut steigt im Totraum den Blechstreifen hinauf und rutscht wie auf einer Rutsche im Rüssel nach unten und gibt dabei seine statischen Energie an die Maschine ab. Die Bildung von Klümpchen kann ich seit dem auch nicht mehr feststellen. Funktioniert sehr gut, kostet nichts, keine baulichen Veränderungen nötig und alles fällt in den Siebträger. Das rütteln und klopfen ander Mühle ist dann auch nicht mehr nötig da quasi alles Mehl schon draußen ist.
    Vor der Lösung „Leitblech“ hat ein abgeschnittener Einwegtrinkbecher als Einfülltrichter in den Siebträger gesteckt geholfen. Habe ich mir dann mal als Blechring aus einer Puderzucker Streudose aus Blech (1Euroshop) geschnitten (Flex mit Edelstahlscheibe). Dann kann auch direkt in den Siebträger -auch überhäuft -gemahlen werden, dann tampern und danach erst Ring abnehmen. Geht nichts daneben.
    Die Geräusche können nach Demontage des Gehäuses mit Dämmfilz oder Karosseriedämmplatte (Werden innen in Autotüren verbaut ) beklebt weder. Der Körperschall wird so wirksam gedämpft.
    Wer mag kann direkt noch das Gehäuse etwas entgraten.
    Also wer auf simple Technik steht und etwas ergotherapeutisch basteln mag fährt mit dieser Mühle sehr gut…die Spanier kennen sich aus.

    Gruß Stefan

  14. Kommentar von Christoph am 22. Juni 2015 um 14:52


    Lieber Herr Fertinger,

    was ist denn von der Isomac Macinino Professional zu halten? Haben Sie damit Erfahrungen?

    Gruß,
    Christoph

  15. Kommentar von Christoph Fertinger am 26. Juni 2015 um 17:14


    Ich selbst habe keine Erfahrung damit. Ich kann mich dunkel erinnern, mal gelesen zu haben, dass sie nicht besonders gleichmäßig mahlt. Aber wie gesagt, das ist nur eine Meinung aus zweiter Hand, ich kann dazu nichts sagen. Für diesen Preis würde ich aber keine Wunder erwarten…

  16. Kommentar von Trago am 22. Januar 2017 um 14:28


    Hallo,

    die Graef CM800 hat für Espresso nur zwei halbwegs brauchbare Einstellungen.
    Habe sie wieder zurück gegeben.

    Von De’Longhi die KG 520.M ist recht OK, aber selbst da finde ich die Stufe 1 noch zu grob.

    Mehr als 200 Euro will ich für eine Espresso-Mühle nicht ausgeben, da war die DeLonghi, das beste, was ich von mehreren verschiedenen Modellen ausprobieren konnte (selbstverständlich die gleichen Bohnen von meinem Röster.)

    Ist aber schon erstaunlich, das es solche Unterschiede gibt.

  17. Kommentar von Laurent am 25. April 2017 um 19:04


    Hallo,

    Wir haben uns kürzlich auch eine Demoka Minimoka zugelegt und haben ein paar Fragen zur Reinigung. Im Handbuch steht, man solle alle Teile die mit Lebensmittel in Berührung kommen vor dem ersten Gebrauch säubern. Heißt das, dass man die ganze Mühle auseinander schrauben muss?
    Ausserdem ist das Metall am Mühleneingang wo man die Bohnen einfüllt komisch rot verfärbt. Ist das normal oder ein Konstruktionsfehler? Das Gewinde mit dem man das Mahlwerk einschraubt sieht leider auch ziemlich eklig eingefettet aus. Da wir keine Erfahrung mit Kaffeemühlen haben wollte ich mal lieber auf Nummer sicher gehen und fragen ob dies alles so seine Richtigkeit hat.
    Vielen Dank im Voraus und beste Grüße, Laurent

  18. Kommentar von Christoph Fertinger am 25. April 2017 um 22:43


    Meine Demoka steht seit Jahren im Keller und das Modell wurde in letzter Zeit immer mal wieder überarbeitet. Zu Verfärbungen o.ä. kann ich leider wenig sagen. Das mit dem Reinigen ist sicher ein Standardsatz des Herstellers, um sich abzusichern. Ich hätte einfach eine größere Menge Bohnen durchgelassen und das Pulver verworfen, fertig. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

  19. Kommentar von Andrea am 21. Oktober 2020 um 16:26


    Ich hatte die Graef CM 800 und abgesehen davon, dass sie wegen eines Platikteils am Mahlwerk ihren Dienst verweigert hat, hatte sie auch eine starke Schwankung im Mahlgrad, also die Körnung des Mahlgrads war auf einer Einstellung unterschiedlich groß.

    Beides kein Problem mehr mit der Demoka 203.

    Auch habe ich kein Problem mit der Streuung des Mahlguts. Ich vermute, dass das mit der Frische der Bohnen zusammenhängt…

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